Die einzige volle Wochenendrunde der Saison 2025-2026 in der Nationalliga B lässt den FC Lugano Femminile nach dem 0:0-Unentschieden gegen Oerlikon/Polizei nicht zu einem zufriedenen Lächeln finden.

 

In dem Duell, das mit einer leichten Brise begann, hatten die Zürcherinnen in der siebten Minute die erste gute Chance, um den Spielstand auszugleichen. Ein Wurf an der gesamten Hintermannschaft vorbei erreichte Flavia Arpagaus, die kontrolliert und zögerlich schoss, so dass Marie Enning sich positionieren und den Ball zweimal blocken konnte.

 

Das Spiel zeigte zwar eine Heimmannschaft, die das Geschehen eher kontrollierte, bot aber keine Chancen "à go-go". Die Antwort auf die erste Chance der Eidgenossinnen kam in der 17. Minute, als Michelle Gigante Anna Crapanzano in der Mitte des Strafraums bediente. Die italienische Trequartista schlug den Ball in die Verlängerung, wobei der Ball knapp daneben ging. Bis zum Pausenpfiff folgten ein wegen Abseits aberkanntes Tor für Antonella Albertini Mitte der Halbzeit und ein feiner Assist zwischen die Linien für Crapanzano, der von Lucia Zuberbühler hervorragend abgewehrt wurde.

 

In der zweiten Halbzeit musste man bis zur achtundfünfzigsten Minute warten, und die Proteste der Tessiner wegen eines Handspiels der Gäste in deren Strafraum wurden von Schiedsrichter Philip Aarskog nicht anerkannt. Die Sottocenerine machten nun mehr Druck und eine Flanke von Lucrezia Sasso für Albertini brachte nicht das gewünschte Glück. Ein schneller Gegenangriff über die Achse Crapanzano-Sasso führte dann um Haaresbreite nicht zum Torerfolg. Ein energischer Vorstoss von Sabina Di Muro, der mit einem Rechtsschuss an die Querlatte des Pfostens endete, wurde dann von Zuberbühler mit den Fingerspitzen abgewehrt.

 

Die Einheimischen drängten weiter und Di Muro, die von der eingewechselten Mathilda Andreoli bedient wurde, versuchte, das Ergebnis zu ändern, doch die Verteidigerin von Tigur war anderer Meinung und lenkte den fälligen Elfmeter zum Eckstoß ab. Die letzte Chance hatte Eleonora Castellani, die in der 89. Minute mit einem Kopfball unter dem Netz der Torhüterin hindurch das Ziel um Haaresbreite verfehlte.

 

"Es wurde weniger gepasst als sonst, aber das war eine bewusste Taktik, um mehr vertikal zu spielen. Ich finde, dass wir das Spiel von Anfang bis Ende dominiert haben, mit mindestens fünf großen Torchancen. Der nicht gepfiffene Elfmeter? Wenn der Spielleiter das so bewertet hat, bedeutet das, dass er nicht zu geben war. Das ist schade, denn die Mannschaft hat 99% viele Dinge gut gemacht und wenig riskiert. Der Punkt hinterlässt bei uns einen bitteren Beigeschmack, der den Wunsch nach Revanche sicher noch verstärkt. Ich bin zufrieden mit der Gruppe, die mir zur Verfügung steht. Das Fehlen von Bösartigkeit vor dem Tor? Es ist klar, dass man in der Situation, in der wir uns befinden, sagt: 'Ich muss ein Tor schießen', während man, wenn man ruhig ist, denkt: 'Jetzt schieße ich ein Tor'. So müssen wir weitermachen, und früher oder später werden wir die Blockade lösen. Wir müssen noch härter arbeiten, jeder muss selbstkritisch mit sich sein. Angefangen bei mir. Aber der Weg ist der richtige. Was die 'englische Woche' betrifft, so ist es klar, dass wir unsere Kräfte anders einteilen müssen. In Winterthur erwarte ich von den Mädels, dass sie die Leistung aus dem Spiel gegen Oerlikon wiederholen, dass sie geordnet verteidigen und mit rechtzeitigen Übergängen schnell angreifen. Und den Willen, den ich in den Trainings im Tor sehe, werden wir auch im Kanton Zürich mitbringen müssen."Die heiße Analyse von Trainer Giorgio Fransioli.

 

Die terminreiche Woche für die HCL-Mädchen - die mit dem eroberten Punkt auf 4 steigen, aber in der Tabelle vom 8. auf den 9. Platz fallen - findet am Sonntag, 28. September 2025, ihr Ende. Um 14 Uhr sind Melissa Colombo und ihre Mitspielerinnen nämlich zu Gast in Winterthur auf der Schützenwiese.

 

TABELLE
Nationale Liga B, Tag 6
Cornaredo-Stadion, Feld F - 100 Zuschauer
FC LUGANO DONNE - FC OERLIKON/POLIZEI ZH 0:0

 

FRAUENMANNSCHAFT DES FC LUGANO (4-3-3): Enning; Russo, Colombo, Zanaboni, Nascimento Sa; Di Muro, Crapanzano, Albertini; Gigante (88′ Castellani), Oliva (69′ Andreoli), Sasso.
A disp. Audrino, Bassi, Unternährer, Stomeo, Dalić.
Alle. Giorgio Fransioli.

 

FC OERLIKON/POLIZEI ZH (4-1-4-1): Zuberbühler; Milone (62′ Erkol), Zwimpfer, Sidaine-Daumiller, Specht; S. Arpagaus; F. Arpagaus, Franscini, Akyol, Hurni; Pérez (62′ Staub).
A disp. Zumbühl, Benslama, Egli, Machaidze.
Alle. Marina Radulović.

 

REFERENT: Philip Aarskog.
HILFSMITARBEITER: Hakan Erdöl und Hendrik Thiele.